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Thüringen & Sachsen-Anhalt mit dem Motorrad 2020

Unser erster Motorradurlaub mit den Kids 


 

24.07.2020

Am Freitagnachmittag, nach der Zeugnisausgabe sollte es direkt losgehen, mit dem Motorrad und einem Zwischenstopp beim Strohwitwer-Brüderchen. 
Noch einmal der Versuch, unsere neue technische Errungenschaft, nämlich 4 Sena Kommunikationsgeräte miteinander zum Laufen zu bringen, die am Ende jedoch wieder scheiterten. Aber dazu mehr hier. 
Gegen 4 war alles verzurrt, angezogen, sitzbereit auf den Motorrädern und los ging die Reise. 
Nach knapp zwei Stunden trafen wir bei meinem Brüderchen in Krostitz bei Leipzig ein. 
Das Motorradnavi führte uns wieder über bezaubernde kleine Sträßchen, die Unterhaltungen über unser Intercom von Sena funktionierte zumindest zum Teil und so konnten wir uns während der Fahrt wenigstens austauschen. 
 

Am Abend gab es leckere Grillereien. Noch einmal starteten wir den Versuch, die vier Sena-Geräte miteinander zu verbinden. Ohne Erfolg... 

25.07.2020

Gleich am frühen Morgen machten sich mein Brüderchen und René auf zu Louis in Leipzig, wo auf uns neue Intercom Geräte zum Tausch warteten. In der Zwischenzeit hatte ich mich um die Kids und das Frühstück
gekümmert. Die neuen Geräte mussten noch verkabelt werden und "schon", nämlich um 12 Uhr mittags, ging es dann endlich los Richtung Friedrichroda in Thüringen, das erste Urlaubsziel unserer diesjährigen Sommerrundreise. 
Diesmal - und ganz rein zufällig bereits im letzten Jahr geplant und gebucht - war Urlaub "Zu Hause" angesagt. Die Idee mit den Motorrädern kam mir dann im Frühjahr, die Idee mit dem Modelwechsel nur wenig später, tja und nun sind wir unterwegs. Arthur hatte ich schnell noch einen ganz passenden Schultergurt für Kinder auf dem Motorrad bei Amazon bestellt. Ich muss sagen, neben dem Navi übrigens auch eine sehr lohnenswerte Investition. Aber dazu auch gern mehr Infos unter der Rubrik "Motorrad", irgendwann...
 
  
 
Mein Brüderchen begleitete uns mit seinem - meinem alten Motorrad - wieder ein Stück und so endeckten wir wieder ein Stück Heimat auf 2 Rädern bei sommerlichen Temperaturen. 
Schöne Strecken, herrlich und Entspannung pur. Mittag gab es mit grandioser Aussicht im Restaurant Himmelreich in Bad Kösen. Hier nahmen wir wenig später Abschied von meinem Brüderchen und spurten die letzten Kilometer entspannt auf fast autofreien kleinsten Sträßchen Richtung Friedrichroda ab. 
 
   
 
 
Hier erwarteten uns im Ahorn Berghotel Oma und Kurti bereits seit dem Nachmittag. Dank dieses Luxus hatten wir die Chance, einen Teil unseres Gepäcks in deren Kofferraum zu verstauen. 
Und dann kamen wir an... Am Berghotel... und naja - nicht so unser Geschmack... Die Begeisterung kommt da wohl eher von Oma und Kurti, die im letzten Jahr schon mal hier waren und unbedingt meinten, wir müssten hier noch mal zusammen hinfahren. 
Nun sind wir da. Ein relativ großes Hotel mit 457 Zimmern und leicht vergangenem aber immer noch vorhandenem DDR-Charme. Dagegen ist nix einzuwenden, familienfreundlich auf jeden Fall, mit Spielplatz, Freibad, Innenpool, Indoor-Spielzimmer, Animation und Minigolf inklusive, aber - eben nicht so unser Ding. 
Getränke kosten extra, Kühlschränke auf dem Zimmer gibt es nicht. Was uns vor allem stört, sind die nun diesmal auch Corona-bedingt vorgegebenen Essenszeiten, nach denen man sich in der Halbpension eben zu richten hat... Massen stürmen zur gleichen Zeit das Buffet... Das Buffet lässt zwar kaum Wünsche offen, aber die Qualität leidet da eben doch. Aber gut. Man wird zur vorgegebenen Zeit auch satt... 
Abends gab es noch einen Absacker an der Bar und schwupps ist der erste Urlaubstag rum... 

26.07.2020

 
Frühstück, Massen an Menschen, das Desinfektionsmittel am Eingang zum Buffet alle... Hotel...
 
 
Mit der Waldbahn ging es heute bei wechselhaftem Wetter von Friedrichroda nach Gotha. Knapp eine Stunde fuhr die alte Bimmel über Feld, Wald, Flur und am Ende durch Gotha - und nein - hier ist nicht die Rede von hochmodernen Niederflorwagen, wie sie in Dresden über die Schienen gleiten.
 
   
 
   
 
In Gotha angekommen, besuchten wir im Regen das Schloss Friedensstein, die Gothaer Altstadt und es gab lecker Essen in einer kleinen Trattoria irgendwo in der Nähe vom Marktplatz. 
Nach dem Abendbrot war ich mit den Kids noch mal im fast leeren Innenpool. Das war nett und entspannt. 
 
 
 

27.07.2020

 
Heute besuchten wir als ersten Programmpunkt des Tages den Baumkronenpfad in Hainich. Der war wirklich sehenswert. Wir erklommen über zig Stufen die Wege in den Baumkronen-Höhen. Was mich wunderte war, dass kein einziger Vogel die Zeit, die wir uns da oben befanden, gezwitschert hatte... 
 
      
 
 
 
    
 
   
 
Aber ansonsten eine großartige Anlage. Als wir fertig waren, war es schon früher Nachmittag. Also ging es in das knapp 30 km entfernte Eisenach, um die Wartburg zu besichtigen. Da war ich als Kind mal, und durfte damals noch mit dem Esel auf die Burg. Der Stand für die Esel war heute leer. Die Burg war vom Parkplatz aus schnell erklommen, jedoch hatten wir Hunger und waren nun auf der Suche nach etwas zu Essen. Kurz zusammengefasst: Es war ein Desaster! 
 
 
Zur Auswahl hatten wir das 5* Romantikhotel mit gehobener Küche, wo man uns nach 15 Minuten Nichtbeachtung mitteilte, dass es nur Kaffee und Kuchen gäbe. Also gingen wir zurück zur Imbiss-ähnlichen Wartburg-Terrasse, wo man eine Bratwurst mit Krautsalat und Leberkäse mit demselben Kraut für 6,90 Euro angeboten bekam. Das war jetzt auch nicht so unser Wunsch. Also entdeckten wir die dritte Restauration auf dieser eigentlich tollen Burg, das Burg Café, welches nun seinen Namen leider nicht alle Ehre machte, denn es schloss bereits 15:30 Uhr. Also endeten wir auf den Terrassen und bekamen eine 7 Euro Bratwurst und einen 7 Euro Leberkäse im Brötchen und mit Serviette auf die Hand. 
 
     
 
   
 
Und obwohl dort immer jemand herumsprang und Stühle und Tische zurechtrückte, war es nicht möglich, die verdreckten Bistrotische mal abzuwischen. So endeten wir leicht frustriert in diesem leider verdreckten Nobelimbiss und hatten am Ende keine richtige Lust mehr, die Wartburg weiter zu erkunden. Da auch der Eintritt in die Burg an sich nur bis 15:00 Uhr geöffnet hatte, gab es um 17:00 Uhr im Sommer und in der Ferienzeit eigentlich keinen Grund für uns, hier weiter zu verweilen. Schade, aber unser Interesse war irgendwie gebrochen... 
 
   
 
   
 
Auch heute war ich mit Matzi nach dem Abendbrot noch eine Runde im Pool planschen. Leider nicht mehr ganz so entspannt wie gestern, weil schon relativ voll, trotz Corona-Maßnahmen. Jetzt möchte ich aber wirklich nicht wissen, wie voll das kleine Schwimmbad gewesen wäre, wenn es keine Corona-Beschränkungen geben würde... 

28.07.2020 

 
Zu Fuß ging es heute - begleitet mit lautstarkem Protest unserer Kinder - Richtung Marienglashöhle, die sich nur 2,5 km weit vom Ahorn Hotel befand. Dort angekommen erwartete uns eine lange Schlange an der Kasse, in die wir uns spontan einreihten. Eine knappe halbe Stunde lang tat sich gar nichts... Keinerlei Hinweise gab es, wann was passiert. Erst ein Gespräch mit der wartenden Dame vor uns brachte etwas Licht ins Dunkel. Die Kasse wurde immer Viertel nach geöffnet. Verkauft wurden gerade mal 30 Tickets, die Führung dauerte gerade mal knapp 30 Minuten. Also standen wir an und warteten... Die Höhlenführung selbst war am Ende ziemlich nett gemacht, aber die Organisation vorher hätte man mit einfachen Mitteln und Hinweisen einfach besser arrangieren können.
 
   
 
 
Nach unserem Höhlenbesuch wollten wir eine von Kurt angepriesene Fischgaststätte besuchen. Diese entpuppte sich als (zumindest aus meiner Sicht) völlig überteuerten Fisch Imbiss. Auch hier galt das Motto: "Die freundlichste Bedienung ist die Selbstbedienung", und das bei Preisen, die sich zwischen 15 und 16 Euro für Fisch mit Kartoffeln bewegten... Holla, die Waldfee!!! Auch wenn es geschmeckt hatte, und auch, wenn ich nicht das essen konnte, was ich wollte, weil - Kommunikationsproblem - die Preise geben Grund zur Beschwerde, denn auch hier fanden wir - wir gestern auf der Wartburg - 
kein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. 
Der Abend endete mit etwas Frust bei Arthur, denn der Schwimmbadbesuch war wegen Überfüllung nicht möglich. Daher mussten wir uns mit 6 Runden Airhockey für 3 Euro begnügen. 
Später gab es mit Amalie, Oma und Kurti noch ein paar Runden Rommé auf der Hotelterrasse. Morgen geht es weiter Richtung Rudolstadt. Nicht weit weg, aber ich freue mich schon auf eine nette, kleine, gemütliche Ferienwohnung, wenn auch mit Selbstversorgung - aber entspannt. ;-) 

29.07.2020

Weiter geht's. Die Seesäcke waren schnell gepackt und ab ging es Richtung Rudolstadt in die Domäne Groschwitz, einem schönen gemütlichen Bauernhof. Zuvor machten wir, weil den Kindern versprochen, noch einen Zwischenstopp am kleinen Inselsberg, wo eine Sommerrodelbahn, ein Wie-Flyer und noch viel
mehr Attraktionen auf uns warteten. Leider nicht nur auf uns, denn die Schlange am Kartenschalter war schon lang und während wir dort anstanden, wuchs auch die Schlange an der Sommerrodelbahn... Nach einem kurzen Familienrat entschieden wir uns gegen die Sommerrodelbahn, aber für den Wie-Flyer. Der war cool. 
 
 
Und da man dort nicht so lange anstehen musste, genehmigten wir den Kindern noch eine zweite Runde. Die beiden durften dann auch noch eine Runde Bungee-Springen. Als alle Tickets verbraucht waren, schwangen wir uns bei besten Temperaturen und blauestem Himmel wieder auf die Motorräder und machten uns
auf den Weg Richtung Rudolstadt. Die Fahrt war traumhaft, die Straßen herrlich und das Wetter perfekt. Irgendwann am frühen Nachmittag fanden wir in Stadtilm auch einen netten Italiener, direkt am Markt, wo wir noch ein spätes Mittag genießen konnten. Oma und Kurti waren mit dem Auto schon direkt gefahren und 
erwarteten uns wenig später an unserem nächsten Urlaubsziel, dem Ferienhof Domäne Groschwitz. Wir fanden einen wundervoll sanierten 4-Seitenhof mit Fachwerk vor, voller Schwalbennester, mit Kätzchen, Häschen, einem riesigen Gehege voller Damm- und Rotwild direkt vor der Türe, einem Pferdestall, mit Spielplatz und 
zwei schönen geräumigen Ferienwohnungen. Schnell war noch bei Edeka in Rudolstadt das Nötigste eingekauft und wir konnten den Abend entspannt ausklingen lassen, bei Bratwurst, Steak und Bier vom Fass in der ansässigen Scheune... bis René auf die Idee kam, nach seinem Tablet zu suchen... erfolglos. Ein Anruf im Hotel brachte Gewissheit... Wir hatten das Tablet im Hotel vergessen... 
 
 
Den Abend ließen wir mit ein paar aufregenden Runden Uno Flip und einer Runde Kniffel ausklingen... 

30.07.2020

 
Nun - René's Tagesziel stand für heute fest. Er machte sich nach dem Frühstück mit dem Motorrad auf nach Friedrichroda, um sein Tablet abzuholen. Da keins der Kinder mitwollte, mussten sich die Beiden dem Wunsch der restlichen Erwachsenen beugen und mit uns wandern gehen. Von unserem Ferienhof aus starteten 5 schöne Runden in die Umgebung. Wir entschieden uns für eine knapp 14 km lange Runde mit Abkürzungsoption. Die Rucksäcke voller Picknick ging es los. Amalie diesmal ohne Widerspruch, dafür zwang und jedoch Arthur die ersten Kilometer fast in die Knie mit seiner Verweigerung... Es war zum Verzweifeln... Irgendwann jedoch war auch dieser Widerstand gebrochen und so spulten wir bei strahlendem Sonnenschein die Wege über schattenfreie Felder und durch einen herrlichen Wald Schritt für Schritt ab.
 
  
 
 
Wir erreichten Teichrode und später Eschdorf, bestaunten unterwegs eine Menge toter Tiere wie Schlangen, Mäuse und Schmetterlinge auf dem Weg und erfreuten uns am Ende über eine wenigstens noch lebendige kleine Eidechse, die unseren Weg kreuzte. Die Sonne knallte ohne Erbarmen, und mit leider viel zu wenig Wasser im Gepäck nahmen wir dann die optionale Abkürzung von Eschdorf direkt zurück zur Domäne und schleppten uns die letzten Kilometer leicht trockengelegt zurück zu unseren Ferienwohnungen. 
 
 
   
 
 
Ich hatte meine Haut viel zu spät und nicht ausreichend mit Sonnencreme versorgt, was mir bereits am Abend schon im Spiegel entgegenschrie... Sonnenbrand. *Autsch* Nach dem Abendbrot gab es trotz aller Erschöpfung noch ein paar aufregende Runden Uno und schon war der Tag vorbei. 
 

31.07.2020

 
So ein Frühstück draußen mit traumhafter Aussicht über den Thüringer Wald hat schon was... Für heute waren teilweise getrennte Wege geplant. Während Oma und Kurti irgendein Schloss in der Umgebung besichtigten, fuhren wir mit den Motorrädern nach Lauscha zu Sommerrodelbahn im Ortsteil Ernstthal. Die war echt cool. Erst wurde man auf einer Länge von 520 Metern rückwärts bis auf eine Höhe von 835 Meter gezogen und dann begann die 800 Meter lange Talfahrt. Und ganz anders als erwartet, war hier kaum was los. Man musste nicht anstehen und so konnte man den Rodelbesuch entspannt genießen.
 
 
Danach ging es auf Futtersuche. Da wir Thüringen aber nun mittlerer Weile als nicht ganz so touristenfreundlich kennengelernt hatten, fanden wir weder in Lauscha, noch in der Umgebung ein nettes, kleines Restaurant, welches an einem Freitagmittag geöffnet hatte... Also fuhren wir nach einer knappen halben Stunde erfolgloser Suche zurück nach Lauscha, ins Glaszentrum. Hier gab es wenigstens noch etwas zu Essen, wenn auch ohne Freisitz. Wenig später trafen auch Oma und Kurti ein und wir wandelten stundenlang im Laden und in der leider sehr COVID19 eingeschränkten Schauwerkstatt herum. Am Ende gingen einige Euro über den Tisch, aber es ist wie bei einem Besuch in Seiffen... Man kann einfach nicht anders.
 
   
 
Bei hochsommerlichen Temperaturen ging es am frühen Abend zurück in unsere Herberge mit einem kleinen, aber wichtigen Zwischenstopp im Edeka in Rudolstadt. 
Jetzt sitze ich hier vor dem Haus, es ist 23 Uhr und noch locker 21/ 22°, in kurzen Hosen, mit 'ner Flasche Wein und schreibe Urlaubstagebuch, während der Rest schon schläft und draußen auf dem nahe gelegenen Feld der Mähdrescher lautstark seine Bahnen zieht....

01.08.2020

 
Bei hochsommerlichen Temperaturen besuchten wir heute die Burg Greifenstein in Bad Blankenburg, nur einen Katzensprung von unserer Ferienwohnung entfernt. Nach Zahlung eines stattlichen Eintritts bekamen wir eine wirklich unterhaltsame Falknerei-Flugshow geboten. Natürlich besichtigten wir noch die Burg Greifenstein selbst und bestiegen den Turm, von dem man eine grandiose Aussicht hatte. Die Temperaturen stiegen bis über 30 Grad und so fanden wir die Idee, die Feengrotten zu besuchen perfekt passend. 
 
   
 
 
 
   
 
   
 
 
Nach dem Erwerb der Tickets blieb uns noch eine reichliche Stunde, die wir für ein kleines Mittag nutzten. Die geführte Tour durch die Alaunsalz-Grotte - heute als Feengrotte bezeichnet - gefiel den Großen, wie den Kleinen und die Temperaturen um die 10 Grad waren mehr als willkommen. Nach der netten Führung ging es noch durch das "Grottoneum", eine interaktive Ausstellung zum Thema Alaunsalz-Abbau und die Zeit bis heute. Nach unserem Besuch der Feengrotten erkundeten wir auch noch die wirklich sehenswerte Altstadt von Saalfeld und schleckerten ein Eis, bevor wir am frühen Abend den Ferienhof in Groschwitz von innen völlig durchgeschwitzt erreichten. 
 
  

 
    
 

02.08.2020

 
Heute hieß es wieder, alles packen, verstauen und irgendwie von A nach B bekommen.... Ohne den Luxus, unser Übergepäck bei Oma und Kurti im Skoda zu verstauen, hätten wir ehrlich eine Menge Probleme, so mit nur zwei Motorrädern. 
Aber irgendwann war alles irgendwie verstaut und alle folgten meiner Idee, auf dem Weg in unsere neue Herberge noch einen Zwischenstopp im Zeiss-Planetarium einzulegen, wo es 13 Uhr eine interessante Vorführung gab. Die ersten, harmlosen Regentropfen erwischten uns in Jena bei der Anfahrt. Danach gab es lecker Essen irgendwo außerhalb von Jena - spontan im Internet recherchiert.
 
 
Von da warteten lediglich 30 km auf uns bis zu unserer letzten Urlaubsherberge, dem Ferienhaus Schlag in Naumburg, OT Roßbach. Schon nach wenigen Kilometern scheiterte unser motorradfreundliches, jedoch leider nicht aktuelles Garmin an den ach so vielen Baustellen und Umleitungen, die man derzeit in Thüringen zu beachten hat. So standen wir irgendwann vor einer Sackgasse, deren Umleitung in einer Sackgasse endete... Es war zum Verzweifeln... Unser Umweg und der Versuch, doch irgendwie nach Roßbach zu kommen, brachte uns direkt in eine heftige Gewitterfront. Nach nur 10 Minuten waren wir durch bis auf die Unterwäsche und unsere Regensachen waren trocken verstaut in den Motorradtaschen.
 
 
Der kurzzeitige Platzregen zwang uns zu einem Stopp in einem kleinen Nest auf dem Weg und wir suchten Schutz auf einer kleinen überdachten Sitzbank am Löschteich des Ortes. Ein kleiner Junge im Haus gegenüber beobachtete uns aus dem Fenster, wie wir Schutz suchend und abwartend unter dem kleinen Verschlag ausharrten... Nach einigen Minuten tauchte er mit seiner Mama auf und die beiden brachten uns ein kleines Körbchen mit Getränken und Schokolade. Wie traumhaft nett das war?! Wahnsinn! Wir waren ehrlich ganz überrascht... Die Schokolade war schnell alle, die Gewitterfront weitergezogen. Also sattelten wir wieder auf und erreichten - am Ende irgendwie erfolgreich und nur aufgrund großzügiges Umfahren der ganzen Baustellen und Sackgassen unsere neue und letzte Unterkunft in Roßbach, wo Oma und Kurti uns bereits voller Sorge erwarteten. Schade war nur, dass wir dem Gewitter quasi folgen mussten und wir die letzten Kilometer dann erneut eine Dusche von oben abbekamen, wenn auch nicht mehr ganz so heftig. Dennoch war es schön, sich aus den pitschnassen Motorradkombis zu perlen und wieder etwas Temperatur zu bekommen... Was für ein Abenteuer! Glücklicher Weise war im Ort gerade Tag des offenen Weinbergs und so konnten wir uns mit gut gekühltem Wein für einen entspannten Abend versorgen. 

 

03.08.2020

   
 
      
 
  
 
 
 
Heute ging es zu Fuß nach Naumburg, wo wir den Dom und eine wirklich hübsche Altstadt besichtigten. Der Abend brachte eine Menge Lachsalven während mehrerer UNO-Kartenspielrunden. ;-) 

04.08.2020

Der heutige Tag brachte uns einen Besuch bei Oma Monika in Rieder, bei Ballenstedt.
 
   
 
      
 
 
 
 
Knapp zwei Stunden hin und auch wieder zurück verlangte vor allem von den Kids eine Menge Sitzfleisch ab. Aber dank unserer Sena-Kommunikation war vor allem für René, Arthur und mich die Fahrt sehr kurzweilig, während die Maus sich ausschloss, weil sie sich lieber mit ihrer Musik dauerbeschallte. 
 

05.08.2020

 
Tropische Temperaturen und der Weinwanderweg zwischen Roßbach und Bad Kösen bestimmten unseren heutigen Urlaubstag. Leider war nur ein Winzer offen, dessen Weine wir unterwegs kosten konnten, aber bei über 30 Grad schmeckt der Wein eh nur bedingt bis fast gar nicht... 
 
   
 
 
 
Nach knapp acht Kilometern Bergauf- und bergab-Schwitzen bestaunten wir das 320 Meter lange und 20 Meter hohe Gradierwerk in Bad Kösen, ein in Europa einmaliges technisches Denkmal aus dem 18. Jahrhundert. Hier wurde damals die Wasserkraft der Saale genutzt, um aus einem 175 Meter tiefen Schacht die natürlich vorhandene 5%ige Sole nach oben zu pumpen. Diese wurde über eine mit Dornengestrüpp befüllt Holzmauer von oben nach unten geleitet. Durch die Verdunstung des Wassers und durch die Reinigung durch die Reisigbündel blieb am Ende Salz mit einem sehr hohen Reinheitsgrad übrig. Irgendwann entdeckte man damals auch bald die gesundheitsfördernde Wirkung auf die Atemwege der hierbei entstehenden Salzluft, viel intensiver als die originale Seeluft. 
 
   
 
   
 
 
 
 
Danach besuchten wir noch den kleinen Tierpark neben dem Kurpark, tranken gesundes Wasser direkt aus der Johannes Quelle, erfrischten unsere müden Beide beim Wassertreten und entschieden uns für eine kurze, unfallfreie - aber für alle dennoch - warum auch immer - sehr aufregende Zugfahrt zurück nach Roßbach. 

06.08.2020

 
   
 
 
Hochsommerliche Hitze schreit förmlich nach Wasser! Und das gab es heute in Mengen, denn ich hatte schon vor ein paar Tagen eine Paddeltour auf der Unstrut für uns gebucht. 
Nicht weit von unserer Ferienwohnung entfernt starteten wir am späten Mittag und wurde zunächst nach Weischütz gebracht, um im Familienkanadier von dort die knapp 11 km auf der Unstrut zurück nach Naumburg zu paddeln.
Wir entdeckten Eisvögel, zwei vermutlich ausgesetzte Schildkröten, eine Menge Libellen und trotz aller Kämpfe auf dem kleinen Boot - wer nun wie, oder ob überhaupt paddeln soll - hatten wir eine Menge Spaß.
In Freyburg gingen wir für eine kleine eiskalte Erfrischung an Land, um nur wenig später die letzten Kilometer auf dem Wasserweg zurück zu legen. Kurti war so nett und holte uns am frühen Abend ab und brachte uns zurück zur Ferienwohnung. 
 
    

07.08.2020

    
 
      
 
     
 
Da sind sie schon wieder fast rum, unsere zwei Wochen Sommerurlaub. Da auch heute wieder die Temperaturen keine Gnade kannten, wagten wir nur einen kurzen Motorradausflug in kurzen Hosen an den nahe gelegenen Geiseltalsee, die Badesachen im Gepäck. Hier konnte man kleine Boote ohne Führerschein ausleihen und wir fanden sofort Gefallen an einer Art Boots-Wohlfühl-Lounge. Die sah dekadent entspannt aus... Das klare Seewasser lockte ebenfalls. Die Wohlfühl-Lounge war zwar schon reserviert, aber wir hatten ein bisschen Glück bei unserer spontanen Idee, denn eine Art gemütliches Holzfloß war noch frei. Schnell war der Vertrag
unterschrieben und am Kiosk noch für etwas Verpflegung für unterwegs eingedeckt und schon ging es nach kurzer Einweisung hinaus aufs weite Meer.... bzw. auf den Geiseltalsee. Zwei Stunden schipperten wir über den See, stoppen, wo uns beliebte und sprangen vom Floß aus ins herrlich kühle Nass... und wieder konnten wir nur feststellen: Es könnte einem schlechter gehen. Das war auf jeden Fall ein gelungener Abschluss unseres Urlaubs, würde ich mal so festhalten. 

08.08.2020

Aufgrund der Wetteraussichten, auch für heute waren wieder Temperaturen mit weit über 30 Grad vorhergesagt, schwangen wir uns schon ziemlich zeitig auf die schnell bepackten Motorräder und nach knapp 3 1/2 Stunden Fahrt erreichten wir am späten Mittag durchgeschwitzt und ziemlich erschöpft unser zu Hause.