London - ABBA 2022
26.07.2022
ABBA Voyage - London Eye - Bootsfahrt auf der Themse und andere Abenteuer

Endlich, nach fast einem Jahr, seit ich in Besitz von Karten für die neu gebaute ABBA Voyage Arena bin, ging es vergangenen Sonnabend per Direktflug mit Ryanair von Dresden nach London Stansted. Entgegen aller Befürchtungen, dass das Flughafenchaos auch unseren Dresdner Provinzflughafen erfassen könnte, starteten wir entspannt und ohne Zwischenfälle fast pünktlich Samstag Mittag nach London. Einzig erschreckend war der Zustand unseres Dresdner Flughafens. Dreckig, nur noch ein DutyFree Shop offen, sonst alles zu. Kaffee aus dem Automaten, ebenso Sandwiches und die Getränke... Unpersönlich, fad und eben enorm verdreckt alles. Nicht wirklich zum Vorzeigen.
In Stansted angekommen, ging es mit dem National Express (Bus) in den Stadtteil Hampstead, wo auf uns ein niedliches B&B, betrieben von einer gefühlt etwas verwirrten Dame Namens Rosy, wartete. Der Empfang war dennoch sehr herzlich, die Zimmer zwar klein aber fein und typisch britisch/ viktorianisch (?).



Gleich nach dem Ankommen ging es zu Fuß auf Futtersuche. Unser Weg führte uns durch den wirklich idyllischen Stadtteil Hampstead, beschaulich, gemütlich und irgendwie offensichtlich nicht die ärmste Gegend in London, wie man an den Fahrzeugen, die vor den Backsteinhäuschen parkten, erkennen konnte. Arthur zumindest kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus...
Nach knapp 20 Minuten wurden wir fündig und kehrten in einem netten Italiener an der Ecke ein. Man konnte sogar draußen sitzen. Preislich deutlich über den Preisen zu hause, aber für Londoner Verhältnisse wahrscheinlich immer noch moderat, schmeckte aber alles, was wir auf den Tisch bekamen. Zwei Flaschen Wein später ging es zurück und direkt in die Waagerechte. :-)

Für schlappe 70 Euro pro Person hatte ich im Vorfeld über die App "GetYourGuide" zuversichtlich Tickets für eine HopOn HopOff-Bus Tour durch London, inkl. Bootsfahrt auf der Themse und einer Runde im - ach so bekannten - London Eye erstanden. Mit einem kleinen Vorstadtbus, der direkt durch "unser" Viertel fuhr, gelangten wir nur durch Zufall an die nächst gelegene U-Bahn Station Golders Green, denn wir mussten lernen, dass man - auch wenn man an einer offiziellen Haltestelle auf den Bus wartet, dennoch winken muss, damit dieser auch wirklich hält. So kamen wir aber in den Genuss einer kleinen Stadtviertel-Rundfahrt durch Hampstead und bestaunten erneut die hübschen viktorianischen Backsteinhäuser mit den Nobelkarrossen in den Einfahrten. Mit der Tube ging es dann rein nach London zur Westminster Bridge.



Wir bestaunten Westminster und Big Ben nur von außen und machten uns auf die Suche nach dem richtigen Reiseunternehmen, bei dem ich die Tickets erstanden hatte. Etwas herumgefragt und wir fanden den richtigen Anbieter. Hier bekamen wir auch die Zeittickets für das London Eye, entschieden uns aber für einen Besuch am Folgetag. Und schon saßen wir im richtigen Bus und los ging die Reise durch London mit der BigBusTour. Sehr informativ und lustig gemacht war der automatische Guide, den aber nicht alle von uns nutzten... Hätten sie mal lieber sollen, denn der Online Guide war wirklich nett und unterhaltsam gemacht. So bewegten wir uns Stück für Stück durch die Stadt und entdeckten zunächst die Victoria Station.







Auch am Picadilly Circus sind wir ausgestiegen, um das pure London zu erfahren. Hier fanden wir einen kleinen Pub in einer Seitenstraße und freuten uns auf authentisches Essen. Als wir jedoch bestellen wollten, gab uns die Kellnerin kund, dass die Küche eben geschlossen wurde, weil es einfach zu wenig auf der Karte angebotene Speisen gab... Hungrig kehrten wir wenig später in einem "Pret a Manger" ein. Direkt auf dem Picadilly Circus verloren Arthur und ich den Anschluß an den Rest der Gruppe, denn ich suchte fieberhaft mein Handy in meinem Rucksack... Ohne Erfolg... Es war schlicht und einfach - WEG! Panik... Der Rest der Familie weg und ich konnte nicht anrufen, hatte keine Ahnung, wo die Anderen waren... Erneute Panik. Ich war kurz vorm Heulen. Irgendwann machte ich durch Zufall Oma in der Menschenmasse aus und war erst mal beruhigter. Das Telefon war dennoch weg. Also gingen wir zurück zum "Pret A Manger" und fragten dort nach, ob ein Handy gefunden wurde. Fehlanzeige. Weiter ging es zurück zum Pub in der Seitenstraße, wo wir kein Essen mehr bekommen hatten. Und wie ich durch die Tür in den Pub reinkam, schoß es mir ein... Ich war auf Toilette und hatte das Telefon auf dem Klorollenhalter abgelegt, damit es mir nicht in die Toilette fällt... Amalie und Oma machten sich auf den Weg zu den Toiletten und ich fragte oben das Barpersonal, ob zufällig jemand mein Telefon abgegeben hatte. Leider war dem nicht so. Wenig später kam Oma entspannt von der Toilette zurück und meinte nur - alles gut! Amalie hat Dein Telefon gefunden!!!!!!! Stellt Euch diesen verrückten Zufall mal vor!! Mein Telefon lag noch immer dort, wo ich es knapp eine Stunde zuvor hatte liegen gelassen?!?!?! Unglaublich! Tief durchatmen und weiter ging die HopOn-HopOff-Tour.



Wenig später entdeckten wir noch die Tower Bridge zu Fuß. Es gab Eis für 5 Pounds unterhalb der Tower Bridge und ein Souvenir für Daheeme. Die Suche nach Futter am Abend sorgte aufgrund von Unstimmigkeiten kurzzeitig für etwas Missstimmung in unserer kleinen Reisegruppe, aber am Ende fanden wir einen Türken Nahe der Tube-Station Golders Green, wo wir alle Platz und auch was zu Essen fanden. Der kleine Stadtteilbus H2 brachte uns dann noch bis fast vor die Haustür unseres B&B und schon war ein ereignisreicher Tag in London zu Ende.





Am zweiten Tag unseres Londonbesuchs unternahmen wir zuerst unsere noch immer offene Bootstour auf der Themse. Der Weg führte von der Westminster Bridge zur Tower Bridge.




Von hier fuhren wir mit der U-Bahn zurück zum Westminster, denn wir hatten ja noch unsere Tickets für eine Runde mit dem London Eye.

Die Schlange sah lang aus, aber es ging überraschend zügig voran und nur knapp 30 Minuten später fanden wir uns in einer der Gondeln des London Eye wieder. Wir hatten klare Sicht und bestaunten die riesige Stadt bis zum Horizont in alle Richtungen. Nach knapp 30 Minuten war die Gondel eine Runde rum und auch dieses doch beeindruckende Erlebnis Geschichte.






Wir fanden ein nettes Plätzchen zum Mittag - leider wieder nur einen Italiener - direkt gegenüber der Waterloo Station und direkt unter den Bahnschienen. In der Waterloo Station trennten sich wenig später die Wege von René, Kurti und dem Rest, denn ich hatte für Oma, Amalie, Arthur und mich ja die oben schon erwähnten Karten für die ABBA VOYAGE Arena am Abend. Während René und Kurti den Heimweg Richtund B&B antraten, führte unser Weg noch einmal Richtung Oxford Street, DER Einkaufsmeile in London, denn die Tochter wollte noch mal etwas bummeln.... Viel Zeit blieb Gottseidank nicht zum Bummeln und während Amalie durch die Shops tingelte, genossen Arthur, Oma und ich etwas Ruhe in einer Bar in der Nebenstraße. Dann begaben wir uns auf den Weg zur ABBA Voyage Arena und mit Tube und Zug kamen wir knapp 45 Minuten später direkt davor an.


Auch hier musste man wieder feststellen: Die Londoner sind Meister im Abfertigen von großen Menschenmassen. Geordnet und erneut überraschend zügig waren wir drin, besorgten uns noch etwas zu Essen und zu Trinken - nein alles keine Schnäppchen - und schon saßen wir an unseren Plätzen in der 1. Loge, direkt an der Tanzfläche der Konzertarena und waren gespannt. Die Show startete und was soll ich sagen?! Wenn man es nicht selbst erlebt hat, man kann es nicht beschreiben!!!!!! Avatare oder Hologramme, die wie ECHT auf einer Bühne eine Show machen, Glitzerstiefel, die bei jeder Bewegung auf der Bühne funkeln, als wären sie echt, Röcke, die schwingen, als würde da tatsächlich jemand auf der Bühne live tanzen... gepaart mit Riesenleinwänden rechts und links von der Bühne, unfassbaren Lichteffekten und Lasershow... Und eben nicht (nur) die Songs von ABBA's letzter Platte, sondern alle meist bekannten Hits sorgten für dauerhafte Faszination, Partystimmung und Tränenfluss wegen völliger Überwältigung (zumindest bei mir). Es war unfassbar, unglaublich und unbeschreiblich! Die Stimmung im Publikum führte außerdem dazu, dass man sich wie in einem Live-Konzert fühlte. Es war und es ist noch immer nicht zu greifen!!! Ich bin noch immer ganz sprachlos. So etwas hat man in der Tat noch nicht erlebt! EINMALIG!



Der Rückweg zu unserem B&B war lang... Fast anderthalb Stunden lang erkundeten wir mit dem Zug und der Tube London bei Nacht und fast wäre unser Stadtviertelbus H2 auch nicht pünktlich gefahren.... Aber am Ende half ein Busfahrer dem Anderen und so kamen wir zwar reichlich spät, die Kinder hundemüde, aber Oma und ich auf jeden Fall völlig beeindruckt von der ABBA Show, wohlbehalten an unserem B&B an.
Nur wenige Stunden später klingelte der Wecker und wir mussten um 6 Uhr in der Frühe unser im Voraus bestelltes UBER Taxi besteigen, welches uns wieder zum Stansted Airport brachte, wo unfassbare Menschenmengen zu unchristlichen Zeiten früh am Morgen mit logistischer Meisterleistung abgefertigt wurden, damit alle rechtzeitig ihren Flieger wohin auch immer erreichen konnten. Wirklich Hut ab! Die Engländer haben es drauf! Wir hatten sogar noch etwas Zeit, um vor Ort für 50 Pounds zu frühstücken und erreichten mit knapp einer Stunde Verspätung den Flughafen Dresden.... Jetzt hieß es nur noch knapp 45 Minuten warten auf unseren Bus, der uns am Ende zuverlässig nach Hause brachte.

Es war ein wirklich, wirklich schöner Ausflug! Ein Tag mehr hätte es aber auch sein können... Naja. Das nächste Mal! :-)
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