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Juli 2007

07.07.2007

Wir waren heute mal wieder zur Gartenpflege bei unserem Häuschen. Jaja, Berichte dieser Art sind leider sehr häufig vertreten. Das liegt nicht zuletzt an der Tatsache dass zum Baufortschritt nichts neues zu sagen ist. Wir warten mal wieder.

Wie dem auch sei, wir haben heute unseren Rasenmäher "gepimt". Und zwar mit einem Mulchkit (59,00Eur im Fachhandel). Dabei wird das Messer des Mähers getauscht und der Fangkorb durch einen Verschluss ersetzt. Das Gras wird dabei klein gehächselt und einfach an Ort und Stelle liegen gelassen. Laut Aussage des Verkäufers sollte man auf das Einhalten 1/3 - 2/3 achten. Soll heißen die Schnitthöhe muss 1/3 Abschnittlänge und 2/3 Restlänge ergeben.

Diese Maßnahmen führten zu einem neuen Rekord bei der Bezwingung des Grüns. Nach rund 2 Stunden (das ist etwa die Hälfte der bisherigen Zeit!!) war mein Einsatz bereits beendet. Und vor allem wuchs unser riesiger Komposthaufen nicht weiter an. Die Nachbarn wird's freuen. Mal sehen was die Gründüngung am Wachstum ändert...

08.07.2007

Gestern haben wir entdeckt, dass, wie vorige Woche besprochen, eine Besichtigung mit einem Holzfachmann stattgefunden hat. Man erinnere sich, lt. Denkmalamt sollte der Dachstuhl erhalten werden.

 

Tragbalken im Dachgeschoss

Detailansicht Balken Dach

   

Fenster im Dachgeschoss

Tragbalken im Obergeschoss

   

Dachstuhl

Konstruktion Dachstuhl

Die Substanz ist doch nicht so gut wie es zuerst den Anschein hatte. Wir hoffen keine Sanierung durchführen zum müssen. Der Aufwand (vor allem der finanzielle) würde wahrscheinlich den geplanten Rahmen sprengen.

22.07.2007

Unser Baumensch wollte den Zustand der Holzkonstruktion vor der Antragstellung (Antrag beim Denkmalamt) noch einmal genau unter die Lupe nehmen. Dazu sollte die Dielung im OG im Bereich der Außenwände entfernt werden.

Es stand die Option eine Firma zu beauftragen (ca. 170 Eur), oder dieses eben selber zu tun. Wir entschlossen uns für letztgenannte Variante. Also bin ich (Rene) am Sonntag hingefahren (übrigens nach 350km Regenfahrt mit der Ducati aus dem Bayrischen Wald nach Dresden), habe mir Werkzeug (Hammer, Meißel und ein Brecheisen) bei den Nachbarn geborgt (Danke!) und mein zerstörerisches Werk begonnen. Die Deckenbalken waren bereits teilweise erneutert wurden. Neben einer "Sächsischen Zeitung" vom Mai 1962 legte ich vor allem ziemlich marode Balken im Bereich des Gefaches frei. Eine böse Ahnung erschlich mich...

23.07.2007

Heute kam der Anruf, dass die Besichtigung der durch mich freigelegten Balken mit einem Holzsachverständigen um 16:00 stattfinden sollte. Da wir keinen Schlüssel hinterlegt hatten, musste Yvonne mit hin.

Tja, und seit dem haben wir ein größeres Problem. Die Substanz ist, im wahrsten Sinne des Wortes, nicht tragbar. Wie ich mir schon dachte, war dies weniger ein Problem der Deckenbalken. Die Tragkonstruktion der Fachwerkwände im Obergeschoss ist leider völlig hinüber. Die meisten Balken bestehen nur noch aus Holzmehl.

Ärgerlich ist, dass die erst jetzt auffällt. Wolhbemerkt: Wir hatten mehrfach nachgehakt was denn wird, wenn die Wandkonstruktion nicht den Erwartungen entspricht. Aber … naja. dumm gelaufen. Leute, macht alles vorher im Vertrag fest! (da sage ich sicher nichts neues)

Krisensitzung.

Wir haben kurz beraten und danach zum Telefon gegriffen. Es gibt eigentlich drei Möglichkeiten:

  • Sanierung dessen was noch stabil ist, wird sicher zu teuer.
  • Abriss bis zu den Mauern des Erdgeschoss und dann ein kompletter Neuaufbau.
  • Gar nichts tun, wir haben ja noch das Nebengelass (oder verkaufen wieder).

In jedem Falle (außer dem letzen) muss auch noch ein „richtiger“  Bauantrag her. Das kostet neben 3 Monaten warten auch noch einiges an Geld (Bereitstellungszinsen, 2x  Miete + Kredit etc.).

Wir sind erst ein mal so verblieben, dass morgen eine Rücksprache mit dem Denkmalamt über die Realisierung der verfügbaren Optionen stattfinden, danach eine Kostenneukalkulation und dann … sehen wir weiter.

Mal kurz den Kosten. Wir haben uns ja auch in einigen Internetforen belesen, da ist dies immer ein sehr emotionsgeladenes Thema (wer ein alten Haus erwirbt, muss auch bereit sein blabla…). Scheinbar spielt das Geld nie eine Rolle. Aber bei aller Liebe (und die haben wir wirklich) zu alten Häuschen, irgendwie muss das Geld ja auch verfügbar sein. Und die geplante Summe für die Sanierung übersteigt schon bei der jetzigen Kalkulation den Preis für einen Neubau nicht unwesentlich.

27.07.2007

Wir erhielten heute die Alternativkosten für die anfallenden Mehrarbeiten. Je nach Variante geht der Denkmalstatus verloren, was die Einkünfte aus Steuerrückzahlungen schmälert, zieht eine Baugenehmigung nach sich, was viel Zeit kostet, oder ist einfach nur teuer.

Wobei die Zahlen etwas optimistisch anmuten und generell unter unseren Erwartungen liegen. Trotzdem, 10% Mehrkosten sind es mindestens. Schwierig, schwierig ...

28.07.2007

Nach den neuen Informationen sind wird doch etwas frustriert. Das größte Übel sehen wir eigentlich darin, dass die Untersuchung der Bestandssubstanz erst so spät erfolgte. Wir haben bei unserem Baumenschen ja bereits in der Anfangsphase nachgehackt was passiert, wenn der Zustand nicht den Erwartungen entspricht. Wir wurden allerdings immer beruhigt, dass alles in Ordnung gehen würde. Nun sind wir schlauer.

Wir haben dann einfach mal einen Zimmermann angeschrieben. Den Kontakt habe ich im Internet ausgegraben. Der Zimmermann ist auf die Sanierung von Umgebindehäusern und Fachwerkhäusern spezialisert.

Ich habe dem Menschen unser Problem geschildert und kurzfristig einen Besichtigungstermin vereinbart. Ziel ist die Erstellung eines verbindlichen Angebotes für alle Holzarbeiten am Dach und am Obergeschoss. Wir erhoffen damit endlich klare Zahlen zu erhalten. Der Handwerker wirkte bei der heutigen Begehung sehr kompetent und sympatisch. Am Freitag nächster Woche sollen wir das Angebot in der Hand halten. Dann entscheiden wir weiter.

Insgesamt hatte ich einen positiven Eindruck. Auch bzgl. der Kosten. Aber das ist nur ein Gefühl. Generell wollen wir doch eine Sanierung anstreben und das Denkmal als solches erhalten.

30.07.2007

Nach einigen Überlegungen haben wir beschlossen uns von unserem Baumenschen zu trennen. Wir waren dazu heute bei der Verbraucherzentrale und haben uns eine Rechtsberatung für 30Eur gegönnt. Wie das mit den Beratungen immer so ist, waren wir danach auch nicht viel schlauer.

Zumindest im Detail konnte nicht genau gesagt werden, in welchem rechtl. Status der Fall einzuordnen ist. Die Empfehlung war einen Aufhebungsvertrag anzustreben. Das ist auch in unserem Sinne. Wir möchten möglichst streßfrei aus dem Vertrag herauskommen.

Also haben wir danach zum Telefon gegriffen und einen Termin mit unserem BauIng noch heute vereinbart. Das Treffen lief eigentlich ganz gut. Wir haben unsere Position erläutert. Er hatte recht professionell reagiert. Punkt.

Wir bekommen nun in der nächsten Woche einen Aufhebungsvertrag zugesandt. Allerdings beschlich mich das Gefühl, dass die dort stehende Rechnung über die bisherigen Kosten nicht der Zahl entsprechen wird, welche wir bereit sind noch zu zahlen (eine Teilzahlung haben wir, wie im Vertrag festgelegt, mit Erhalt der Entwürfe bereits bezahlt, das waren 20% der Gesamtsumme).

Wir haben uns abschließend den Stand der bisherigen Arbeiten zeigen lassen. Mal sehen, ob der mit dem übereinstimmt, was nächste Woche samt Rechung auf uns zukommt. Im wesentlichen waren das nur CAD Zeichnungen der Grundrisse und Planungen. Berechungen (Statik, Wärmeschutz etc.) wurden uns nicht präsentiert.

Wir hoffen mal nicht, demnächst die Leser mit unsere Gerichsterfahrungen langweilen zu müssen, aber wir schätzen das als nicht unwahrscheinlich ein.

31.08.2007

Wir hatten heute noch einen Termin mit einen befreundeten Architekten. Wir müssen jetzt so viele Informationen wie möglich zusammentragen. Bei der Besichtigung kamen zwei Ergebnisse heraus:

  • unsere Entwürfe sind soweit ganz gut
  • die geplante Summe wird auf keinen Fall reichen

Um wieviel konnte leider nicht genau gesagt werden. Der Architekt ist allerdings nicht auf Altbau spezialisiert. Wir lassen uns von ihm mal eine Sanierung und einen Teilneubau mit Zahlen untermauern, das dauert aber natürlich wieder.

Noch eine Kleinigkeit am Rande: Ab voraussichtlich Februar wird unsere kleine Familie Nachwuchs erhalten. Das war zwar nicht geplant, aber wir freuen uns trotzdem sehr. Damit fällt natürlich ein Gehalt weg, wir haben dann immer noch die doppelte Mietbelastung. Der Faktor Zeit wird somit zu einem echten Problem.

Abends hatten wir noch unseren Planer angerufen und die Herausgabe aller Dokumente für morgen früh verabredet. Nach kurzer Diskussion (Urlaub) hatten wir einen Termin vereinbart. Ich werde also morgen den Stand der bisherigen Arbeiten Schwarz auf Weiß in der Hand halten.

Yvonne hatte schon vor einiger Zeit die Adresse einer Architektin mit Spezialisierung auf Fachwerk / Denkmal hier in Dresden gefunden. Die Referenzen auf ihrer Webseite zeugten von viel Erfahrung, was wir zum Anlass nahmen, dort auch einmal nachzufragen.